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Silvio Talamo – Biografie

 

Anfänge

Silvio Talamo ist ein Musiker, Schriftsteller, Songwriter und Produzent aus Neapel. Er bewegt sich zwischen akustischen Instrumenten und digitalen Maschinen, zwischen Gesang und Performance, zwischen oraler Tradition, Literatur und urbaner Elektronik. Seine Musik lebt in einem fließenden Raum – mediterraner Folk-Beat, Improvisation und Songwriting. Eine Welt, in der die Stimme nicht nur Bedeutung überträgt, sondern vibrierende Materie ist, ein Körper, der Klang erzeugt.

Sein künstlerischer Weg beginnt in Neapel, wo er Philosophie studiert – in einer Stadt voller Widersprüche, künstlerischer Energie und politischer Spannungen. Dort kommt er durch afrikanische Musiker, die er in den Arbeitervierteln trifft, erstmals mit Perkussion in Kontakt. Doch neben dem Rhythmus fasziniert ihn sofort die Welt der Stimme: das gesprochene Wort, alte Mündlichkeit, Grammelot und Theateravantgarden. Er beginnt, Gedichte öffentlich zu lesen, und entwickelt hybride Performances, in denen der Klang dem Sinn vorausgeht und die Stimme zum Instrument wird.

Performer und Musiker

Er tritt in Lesungen und Performances in der neapolitanischen Underground-Szene auf – in sozialen Zentren, auf Festivals, in Theatern und auf Plätzen. Mit dem Projekt „La Sezione Ritmica“ gewinnt er als Perkussionist den Wettbewerb Arezzo Wave, sammelt Bühnenerfahrung und beginnt Gesangsunterricht. Die Stimme wird sein zentrales kreatives Werkzeug. Er experimentiert mit Live-Kompositionen mithilfe einer Loopstation: So entstehen die Canzoni fatte a giro – Songs, die in Echtzeit durch übereinandergeschichtete Gesangslinien, Beats, Chöre und Vocal-Grooves aufgebaut werden. Mit einer alten Drum Machine und seiner Stimme bringt er dieses Projekt auf Bühnen und in Clubs. Es entsteht eine eigene Sprache – zwischen Gesang und Live-Set.

In dieser Zeit arbeitet er auch als Performer und Musiker mit verschiedenen Theater- und Musikprojekten. Er wirkt unter anderem in dem Theaterstück Filastrocche in cielo e in terra unter der Regie von Michele Monetta mit und spielt mit Bands wie Capone & BungtBangt, mit denen er durch Italien tourt – von Theatern über Plätze bis zu landesweiten TV- und Radiosendungen (RAI, Fininvest, Costanzo Show, Uno Mattina, Radio Rai Stereo Tre, Giffoni Film Festival, Teatro India, Mercadante, Galleria Toledo u.v.m.).
Er bewegt sich in verschiedenen musikalischen Formationen: Rock, Prog, Reggae, Weltmusik, Fusion, Funk und Volksmusik – u.a. mit Mandragora, Orchestrada, Zirrezzarre, Mi manda Picone Band, Perlalia und Gecko’s Tear. Diese Projekte bilden seine solide Basis als Musiker und Performer.
Zwei seiner Songs erscheinen auf der Compilation Virus Vitale, produziert von Willy David – dem langjährigen Produzenten von Pino Daniele.

Europa und Berlin

Nach einer Zeit in Spanien zieht er nach Berlin. Dort beginnt er neu – produziert und veröffentlicht in Eigenregie die EP Quattro canzoni per ricominciare (Vier Lieder zum Neuanfang). Berlin wird zu einem Ort ständiger künstlerischer Erprobung: Er spielt in Bars, Clubs, auf Märkten, in Radiosendern und im Straßenraum (u.a. bei Radio Funkhaus Europa, Ruhm4U, Multicult.fm), in sozialen Zentren und auf kleinen Bühnen.
Er entwickelt ein intensives Live-Set zwischen Songwriting und Loop-Performance – mit Stimme, Gitarre, Synthesizer und Groovebox. Digitale Maschinen verschmelzen mit der organischen Präsenz von Stimme und akustischen Instrumenten.
Als Autor und Vokalist arbeitet er für Musik- und Fernsehproduktionen in Deutschland und Italien (RAI, ZDF, ARD) und verfolgt weiterhin seine musikalische Arbeit, mit einem originellen Stil zwischen mediterraner Wärme und urbaner Elektronik.
2024 erscheint sein Album Loops and Roots – eine künstlerische Synthese aus Song, Poesie, Körper und Technologie, Klang und Bedeutung.


Poesie

Neben der Musik betreibt Silvio seit über zehn Jahren eine poetische Forschung, die zwischen Mündlichkeit und Schrift, zwischen Konkretem und Gedachtem oszilliert. Er schreibt Texte, die zuerst gelesen – und dann gesprochen, performt, gehört werden wollen.
Seine Gedichte wurden ins Deutsche übersetzt und von Promosaik veröffentlicht. 2024 präsentierte er seinen zweisprachigen Lyrikband Poesie – Gedichte im Museum Pankow in Berlin.
Veröffentlicht wurde er unter anderem in Nazione Indiana, La Bottega della Poesia (Repubblica), Sud, Codici Immaginari, Neutopia, Mosse di Seppia, L’Altrove sowie in diversen kleinen Underground-Zeitschriften, die heute nicht mehr existieren.

2023 gründet er in Berlin EXIT – eine Zeitschrift für zeitgenössische italienische Poesie und für Italophone im Ausland. Ziel ist ein Raum für Austausch und Begegnung, in dem urbane Künstler, Pop-Performer und Dante-Philologen – nah beieinander, aber nicht vermischt – gemeinsam auftreten können.
Auch in seinen Lesungen begegnet das Wort der Musik: vokale Loops, Originaltexte und Improvisation verschmelzen zu hybriden Performances, in denen der Klang gemeinsam mit der Bedeutung reist.

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